Manchester Terrier Rassebeschreibung:

Rasseportrait

Der Manchester Terrier hat, wie die meisten Terrierrassen, seine Wurzeln in England und seine Geschichte reicht zurück bis in das 17. Jahrhundert – er ist demnach eindeutig eine der ältesten Terrierrassen. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er in den Industriegebieten Nordenglands sowohl als Gesellschaftshund wie auch als enthusiastischer und erfolgreicher Rattenjäger gehalten. Der mit schneller Auffassungsgabe versehene, zunächst unter dem Namen „Black & Tan Terrier“ bekannte Hund war bestens geeignet, Jagd auf Ratten und ähnliches Kleingetier zu machen, das an den Kanalufern sein Unwesen trieb. Vermutlich hat die Einkreuzung von leicht gebauten Staffordshire Terriern und Whippets dazu beigetragen, dass der äußerst wendige Terrier prädestiniert war für die Ratten- wie auch die Hasenjagd. Heute ist er diese Aufgabe jedoch los und lebt seither als Begleithund, auch wenn er das Mäuse- und Rattenjagen nicht verlernt hat.

Ihren heutigen Namen, Manchester Terrier, erhielt die Rasse erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Da Manchester zu jener Zeit die Hochburg der „Black & Tan Terrier“ Zucht war, ist diese Namengebung keinesfalls willkürlich.

Als von seinem Aussehen recht untypischer Terrier mit schlank-elegantem Erscheinungsbild und kurzem glatten Fell ist er seit jeher ein Exot und hat sich nicht in dem Maße durchgesetzt wie andere Terrierrassen; unverständlich jedoch verständlich zugleich, beschäftigt man sich näher mit dieser Rasse.

Minimal kräftiger gebaut als ein kleiner Windhund und mit etwa 40 cm Schulterhöhe gehört er zu den mittelgroßen Terrierrassen. Mit seinem leichten und zugleich athletischen Körperbau, dem seidigen, schwarz-braunen Fell und seinen leichtfüßigen Bewegungen ist er ein außerordentlich eleganter Hund von gut händelbarer Größe. Seine Markenzeichen sind die über den Kopf gekippten Ohren so wie die kreisrunden schwarzen Haarmarken auf den  tan-farbenen Vorderpfoten und die strichförmigen schwarzen Markierungen auf den Zehen.

Der Manchester ist ein äußerst intelligenter, wacher und agiler Hund, der entsprechend anspruchsvoll in der Erziehung und im täglichen Miteinander ist. Stolz, große Sensibilität gepaart mit Wachsamkeit und Mut sind eine interessante Mischung, die in sensible Hände gehört. Dazu kommt sein Temperament und seine Bewegungsfreude so wie sein ausgeprägter Spieltrieb, und jedem wird klar: Man hat es hier mit Hunden zu tun, die über sehr viel unterschiedliche Charakter-Facetten und tolle Anlagen verfügen, welche sie bei richtigem Umgang zu wunderbaren Gefährten werden lassen.

Spieltrieb und Intelligenz bedingen eine außerordentliche Gelehrigkeit, der manchmal seine eigenen Vorstellung über den Fortgang der Dinge im Wege stehen. Wachsamkeit und Mut gepaart mit gesundem Misstrauen gegenüber Fremden sind ebenfalls wünschenswerte Eigenschaften, die der Manchester von Geburt an mitbringt, und die man nicht ignorieren darf.
Da er aber seinem Besitzer und seiner Familie sehr zugetan und anschmiegsam ist, steht einem harmonischen Miteinander nichts im Wege, wenn man ihn nicht in unverhältnismäßiger Weise straft und das Miteinander nuancenreich gestaltet.

Insgesamt ist der Manchester ein fröhlicher, aktiver und lebhafter Hund, der vielfältige Anlagen mitbringt, eine ruhige und umsichtige sowie konsequente Hand erfordert und das Leben seiner Besitzer in jeder Hinsicht bereichert.

Quelle: Klub für Terrier

Rassestandard

Manchester Terrier: FCI – Standard Nr. 71 / 16.03.2012 / DE

Übersetzung: Frau Elke Peper, ergänzt und überarbeitet, Christina Bailey

Ursprung: Großbritannien

Datum der Publikation des gültigen offiziellen Standards: 13.10.2010 Verwendung: Terrier

Klassifikation F.C.I.: Gruppe 3 Terrier, Sektion 1 Hochläufige Terrier, ohne Arbeitsprüfung

Kurzer geschichtlicher Überblick: Sein Name gibt schon Hinweis auf seine Herkunft. Es ist wahrscheinlich, dass sich einige Whippets unter seinen Vorfahren befinden. Elegant und anmutig war er als Rattenfänger gezüchtet worden und man kann sich noch immer darauf verlassen, dass er mit Ungeziefer schnell und reibungslos fertig wird.
Das Töten von Ratten erreichte seine Hochform in der Mitte des 18. Jahrhunderts und die Hundeausstellungen, die es dann gab, wurden meistens in Gaststätten abgehalten. Speziell in Manchester wurden sie ein wöchentliches Ereignis, auf dem diese Terrier sehr bald ihre eigenen Klassen hatten und schließlich den Namen Manchester Terrier erhielten.

Allgemeines Erscheinungsbild: Kompakt, elegant, gesund und leistungsfähig, mit guter Substanz

Verhalten / Charakter (Wesen): Eifrig, wachsam, fröhlich, arbeitsfreudig, scharfsinnig und ergeben

Beschreibung der physischen Rassemerkmale

Kopf:

Oberkopf:

Schädel: Flach, lang und schmal, keilförmig mit geradlinig verlaufendem Profil, ohne hervortretende Wangenmuskulatur

Gesichtsschädel:

Nasenschwamm: tiefschwarz
Fang: Unter den Augen gut ausgefüllt, sich zur Nase hin verjüngend
Lefzen: Straff anliegend
Kiefer / Zähne: Kiefer ebenmäßig mit perfektem, regelmäßigem Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
Augen: ziemlich klein, dunkel, funkelnd; mandelförmig, nicht vorstehend
Ohren: Klein, V-förmig, oberhalb der Schädeldecke über den Augen zum Kopf hin gekippt, dicht anliegend

Hals: Ziemlich lang, von den Schultern zum Kopf hin schlanker werdend und im Nacken leicht gebogen; ohne Wamme

Körper: kurz

Lende: Über der Lende leicht gewölbt
Rippen: Gut gebogen
Untere Profillinie und Bauch: Hinter den Rippen leicht aufgezogen

Rute:   Kurz, am Ende der Rückenwölbung angesetzt, dick an der Wurzel, spitz zulaufend; nicht über die Rückenlinie erhoben getragen

Gliedmaßen:

Vorderhand:

Vorderfront schmal und tief
Schultern: Trocken und schräg gelagert
Unterarm: Vorderläufe ganz gerade, gut unter dem Körper stehend, in ihrer Länge zu der des Körpers passend
Vorderpfoten: Klein, Halb-Hasenpfoten, kräftig, mit gut gebogenen Zehen

Hinterhand:

Stark und muskulös. Die Hinterläufe sind weder kuhhessig noch haben sie einwärts gedrehte Pfoten
Knie: Gut gewinkelt
Hinterpfoten: Klein, Halb-Hasenpfoten, kräftig, mit gut gebogenen Zehen

Gangwerk:

Geradeaus, frei und harmonisch mit gutem Vortritt und viel Schub aus der Hinterhand

Haarkleid:

Haar: Dicht anliegend, glatt, kurz und glänzend, von fester Beschaffenheit

Farbe: Tiefschwarz und satte mahagoniähnliche Lohfarbe in folgender Verteilung:
Am Kopf ist der Fang bis zur Nase lohfarben, wobei die Nase und der Nasenrücken tiefschwarz sind. Je ein lohfarbenes Abzeichen befindet sich auf jeder Wange und über jedem Auge; Unterkiefer und Kehle sind von einem deutlich abgegrenzten lohfarbenen „V“ bedeckt. Die Vorderläufe sind von den Fußwurzelgelenken abwärts lohfarben mit Ausnahme der Zehen, die schwarz gestrichelt sein sollen, und eines klar abgegrenzten schwarzen Flecks („Daumenabdruck“) direkt über den Pfoten. Die Innenseite der Hinterläufe ist lohfarben mit schwarzer Unterteilung in Höhe der Kniegelenke. Die Unterseite der Rute ist lohfarben ebenso wie die Afterregion, deren lohfarbene Markierung so schmal wie möglich ist, damit sie von der Rute verdeckt wird. Eine angedeutete lohfarbene Markierung befindet sich, von vorn gesehen, auf jeder Seite der Brust.
Lohfarbe auf den Außenseiten der Hinterläufe (im Allgemeinen „Hosen“ genannt) ist unerwünscht. Keinesfalls darf sich Schwarz mit Loh vermischen (oder umgekehrt); die Farben müssen klar voneinander abgegrenzt sein.

Größe: Widerristhöhe: Ideal: Rüden: 41 cm, Hündinnen: 38 cm

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

Disqualifizierende Fehler:

– Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde
– Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B.:    Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Quelle: Klub für Terrier